gastbeitrag: BRITTA KOHL-BOAS – es war ein fest: ausstellung 24hourproject hamburg

Das „24HourProject“ macht unter dem Motto „photographers for social change“ seit 2012 auf soziale und gesellschaftliche Missstände aufmerksam. Die Idee dahinter: einen Tag, 24 Stunden lang, die Menschheit dokumentieren, Probleme aufzeigen und humanitäre Projekte finanziell unterstützen. Jeder kann teilnehmen, stündlich ein Bild in den sozialen Median posten und so seinen Teil zum großen Ganzen beitragen.

2021 beteiligten sich 4395 Fotografen in 924 Städten in 95 Ländern weltweit. Auch eine Reihe deutscher Streetfotografen war wieder vertreten, hotspot dieses Jahr war Hamburg. Ganz vorne dabei, Britta Kohl-Boas aka @wellenschlagen – und genau das hat sie getan! Liebe Britta, lass und teilhaben, der blog gehört dir…


Manchmal fügt sich alles so herrlich selbstverständlich zusammen, dass es in kürzester Zeit gelingt Großes zu bewegen.

Auf unserem ( fast schon legendären ) Treffen der Streetfotografen am 10.07 in Frankfurt am Main rief der deutsche Botschafter des 24HourProject,Axel Eckenberger,  uns dazu auf, am 24.07.2021 für 24 Stunden die Menschheit in Fotos festzuhalten und stündlich ein Foto auf sozialen Medien zu veröffentlichen. Neben dem gemeinschaftlichen Spaß an der Streetphotography sollten Spenden zugunsten des Bildungsprogramms Responsible Charity für Kinder aus Elendsvierteln in Kalkuta und Pune gesammelt werden.

Ich war von diesem Projekt sofort begeistert, so dass ich mich als Mitglied des Streetcollective Hamburg als Botschafterin in dieser Sache für Hamburg anbot.

Der 24.07.2021 war ein fotografisches Highlight! Fotografen auf der ganzen Welt überfluteten ihre sozialen Medien mit ihren Fotos. In Hamburg zogen 7 Fotografen bei bestem Wetter für 24 Stunden quer durch Hamburgs Straßen.  Ich spüre noch heute den Adrenalinrausch und die Euphorie unserer Gruppe innerhalb einer Stunde ein Motiv zu finden, es zu bearbeiten und zu veröffentlichen – und das 24 mal in 24 Stunden! 

Diese Energie wirkte nach und die Idee eine Ausstellung ausgesuchter Bilder in Hamburg zu organisieren war geboren. Es brauchte keine Mühe Bastian Hertel von diesem Plan zu überzeugen. Er bot uns mit großer Freude seinen Showroom Erstereihe.Hamburg für eine Woche unentgeltlich an. Genauso problemlos war es, über die ZEIT eine Druckerei zu finden, die uns versprach die geplanten 80 Fotos der Ausstellung kostenlos zu drucken. 

Aber es wurde noch besser: mit Bastian Hertel, Rainer Girsch und Oliver Krumes konnten wir dem internationalen Projekt um Renzo Grande eine ausgesprochen gute Jury zur Seite Stellen. Ehrenamtlich wurden von diesen 650 Fotos über mehrere Runden gesichtet und 80 Fotos für die Ausstellung ausgewählt.

Eine kurze Anfrage bei Siegfried Hansen genügte und dieser bot sich für einen Fotowalk in Hamburg an, dessen 10 Plätze zugunsten des Projects versteigert werden durften.

Dank eines unermüdlichen Teams aus den Reihen des Streetcollective Hamburg und befreundeten Hamburger Fotografen sowie mit kräftiger Unterstützung von Axel Eckenberger und dem New Yorker Team von 24HoursProject wuchs nun in stundenlanger Feinarbeit die Ausstellung heran: Es wurde eine Webpage erstellt und ein Spendenkonto eröffnet, Pressemitteilungen geschrieben und veröffentlicht, Poster und Flyer kreiert, ein tolles Magazin entworfen sowie Rahmen und Passepartouts besorgt. Es folgten Tage im Showroom, an denen an einer geeigneten Hängung gefeilt wurde und die Rahmenbedingungen für eine Vernissage unter Covid-Bedingungen erarbeitet wurden. 

Am 21.10 war es dann soweit und unser ganzer Einsatz entlud sich in einer grossartigen Vernissage sehr gut besucht von positiv geladenen Menschen aus ganz Deutschland. Die Spendensumme des Abends war fantastisch und konnte in den Folgetagen durch den unermüdlichen Einsatz der ehrenamtlichen Besetzung der Ausstellung noch gesteigert werden. Um den Spirit der Streetphotography zu unterstreichen fand zusätzlich ein kostenloser Fotowalk unter reger Beteiligung statt, der mit der Besichtigung unserer Ausstellung endete.

Wir danken dem 24HourProject, dass es uns ermöglicht hat das Beste aus uns als Team rauszuholen. Sowohl fotografisch am Tag des Projekts als auch in der Umsetzung der Ausstellung. Es war uns ein Fest! 

Das Magazin mit allen ausgewählten Fotos und vielen Hintergrundinformationen zum Projektist übrigens unter https://24hourproject.org/hamburgmagazine/ käuflich zu erwerben. Alle Einnahmen gehen auch weiterhin in das Charity-Projekt nach Indien.

Britta Kohl-Boas, @wellenschlagen 

Autoreninfo: Ich fotografiere Street-Storytelling. Das Urbane ist die Bühne, auf der ich mich mit meinen Mitmenschen bewege und wo ich mit viel positiver Energie meine Motive finde. Ich fotografiere fast ausschließlich in Farbe. Sie dient mir als wichtiges Kommunikationsmittel, um Gefühle zu vermitteln. Meine Bilder sind zumeist „aufgeräumt“: die Menschen in einem grafischen Kontext freigestellt. Ich liebe sonnige Tage, in denen ich mit Licht und Schatten spiele. Neben diversen Ausstellungen im Hamburger Raum und Veröffentlichungen meiner Fotos in den Zeitschriften „Soul of Street“, „Photography“ sowie dem „DVF-Journal“ zählt zu meinen fotografischen Erfolgen „Selected Photographer“ bei den Urban2021-Photo-Awards geworden und in der Shortlist der Vienna-International-Photographen-Award 2021  aufgenommen worden zu sein. Ich bin Mitglied im DVF, im Fotoclub Ahrensburg, im Streetcollective.hamburg sowie in der Masterclass von Andreas Herzau. Als Hamburger Ambassadorin von „24hoursorg“ habe ich 2021 verantwortlich eine Charity-Foto-Ausstellung im Showroom Erstereihe.Hamburg organisiert. 

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